Adaptives & vitales Gebaüde

Universitätsgebaüde Aurora, Wageningen

Umgeben von vergleichbar großen Gebäuden, steht der neue Monolith seit Kurzem auf dem grünen Campus des Universitäts- und Forschungszentrums Wageningen (WUR). Von außen wirkt er robust, ist jedoch alles andere als ein anonymes Universitätsgebäude. Dank der großzügigen Glasfassade strahlt der Neubau eine transparente und einladende Geste aus. Auch von Innen ist diese Ausstrahlung wiederzuerkennen: die flexible und transparente Einteilung des Gebäudes ist kombiniert mit einem grünen Charakter. Aurora - die Göttin des Tageslichts - macht hier ihrem Namen alle Ehre. Der Überfluss an Tageslicht ist eine wichtige Eigenschaft des Gebäudes.

Fotografie: Ronald Tilleman

Funktion:
Unterricht, Bildung und Forschung

In Auftrag von:
Universität und Forschungszentrum Wageningen (WUR)

Standort:
Wageningen

Status:
in Betrieb

Interaktion und Begegnung
In dem neuen Universitätsgebäude wird die soziale Interaktion, das Einander begegnen und dadurch der Wissensaustausch stimuliert. Das zentral gelegene Atrium, das so hoch wie das Gebäude selbst ist, dient als wichtigster Ort der Begegnung. Wie Terrassen ragen die fünf Etagen abgetreppt in das Atrium hinein. Auf ihnen befinden sich Studien- und Forschungsräume, aber auch Lernbereiche und Orte für spontane Begegnungen. Eine großzügige zentrale Treppe leitet Studenten und Mitarbeiter durch das Gebäude. Diese Raumgestaltung ermöglicht einen weitläufige Sicht und vermittelt ein Gefühl des Miteinanders. Trotz seiner Größe und Höhe bewahrt das Gebäude dadurch einen menschlichen Maßstab.

"Die Herausforderung bestand darin, ein intuitives Gebäude zu schaffen, in dem der Nutzer nicht darüber nachdenken muss, wie er oder sie sich fortbewegt. Um das zu erreichen, haben wir bestimmte Räume an festen Orten eingeplant, wie beispielsweise die Mensa, WCs, und die große zentrale Treppe aus Holz, die man nach Betreten des Gebäudes automatisch nach Oben läuft. Alles ist offen und weitläufig gestaltet und miteinander verbunden. Das Atrium dient hierbei als zentraler Ort, zu dem man immer wieder automatisch zurückkehrt und von wo aus man sich neu orientieren kann."
Carina Nørregaard, LIAG Architekten und Baumanagement

Ein Blick ins Grüne
Wie der Nutzer das Gebäude erfährt, spielt eine maßgebliche Rolle in der Gestaltung des Gebäudes. Für das Universitäts- und Forschungszentrum Wageningen (WUR) ist natürliches Grün ein wesentlicher Aspekt der Ausstrahlung. Deswegen befinden sich im Atrium zwei Bäume und sind die Balustraden der Terrassen üppig mit diversen Pflanzen begrünt. Egal, wo man sich in Aurora befindet, man hat immer einen Blick auf die Vegetation im Inneren des Gebäudes oder auf den grünen Campus - sogar vom Hörsaal aus. Die großen Fensterfronten sorgen für viel Tageslicht und den Blick auf üppiges Grün. Eine Anzahl Bäume sind nur wenige Meter von der Fassade entfernt, sodass die zusätzliche Verschattung der Räume an sonnigen Tagen nicht erforderlich ist.

"Das Besondere an dem Gebäude ist die räumliche Atmosphäre und die geschaffene Lernumgebung. Der gesamte Neubau verfügt über Tageslicht, sogar die großen Hörsäle. Dadurch vermittelt das Gebäude einem das Gefühl, draußen in der Natur zu sein. Wenn man mit Studenten und Dozenten darüber spricht, wie sie Aurora erfahren, beschreiben alle es so, wie es auch in unserem Visionsdokument stand: ein geräumiges, transparentes und vor allem sehr helles Gebäude mit vielen ansprechend gestalteten (Lern-)Orten.“
Eric van der Meer, Universität und Forschungszentrum Wageningen (WUR)

Ein Wandlungsfähiges Gebäude

Der Neubau Aurora hat eine flexible Struktur und ist damit ausgestattet für die Umsetzung neuer Bildungskonzepte. Praktisch gesehen, heißt das, das die Größe von jedem Raum entsprechend den Anforderungen angepasst werden kann. Das gilt sogar für die Laborräume. Die Trennwänden können beschrieben und somit in zweifacher Weise als interaktive Elemente verwendet werden. Es gibt zahlreiche technische Einrichtungen für Unterricht, Gruppen- oder Einzelarbeit. Das Gebäude bietet somit ein großes Potenzial für vielfältige und neuartige Formen des Lernens. Aurora ist zudem darauf vorbereitet, eine wachsende Zahl von Studenten aufzunehmen. Eine Erweiterung mit ähnlicher Gebäudestruktur (einschließlich Atrium) ist für die Nordseite vorgesehen. Die bestehenden Fassadenelemente können schnell und einfach demontiert und für den Anbau wiederverwendet werden.

"Ein Teil des Projektes bestand darin, Räumlichkeiten zu schaffen, die keine vorab festgelegte Verwendung haben - so genannte Innovationsräume, in denen an der Bildung der Zukunft geforscht werden kann. Im Grunde genommen, wurde eine unbemalte Leinwand geschaffen, die später nach Wunsch gestalten werden kann. Wir haben zum Beispiel einen Raum mit hybriden Möbeln ausgestattet, die man auf unterschiedlichste Weise nutzen kann. In jedem Raum kann die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern stets neu definiert werden, da das Mobiliar flexibel ist."
Thomas Bögl, LIAG Architekten und Baumanagement
"Die räumliche Flexibilität und die Möglichkeiten für neue Unterrichtsformate fügen sich nahtlos in unsere pädagogische Vision für die Zukunft ein, die sich auf interaktiven Unterricht mit kleineren Gruppen fokussiert."
Arthur Mol, Universität und Forschungszentrum Wageningen (WUR)

Partner:
Zonneveld ingenieurs, Halmos adviseurs & DGMR

Landschaftsarchitekt:
Atelier Loos van Vliet

Innenarchitektur:
LIAG architecten en bouwadviseurs

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