mit unzählige Spielmöglichkeiten

Integrales Kinderzentrum Borgman Ebbinge, Groningen

Mitten im Zentrum Groningens wurde das erste kombinierte Kinderzentrum IKC der Stadt realisiert, in dem zwei Einrichtungen: die Grundschule Borgmanschool und die Stiftung Kinderopvang Stad Groningen, die städtische Kinderbetreuung, eng zusammenarbeiten. Der erdbebensichere und energieeffizient ausgeführte Gebäudekomplex verfügt über eine großzügige grüne Außenanlage. Hier sind Unterricht und Kinderbetreuung perfekt unter einem Dach vereint. LIAG hat ein Gebäude ohne traditionelle Klassenräume entworfen, stattdessen wurden große Cluster geplant, die den Kindern eine breite Palette an Möglichkeiten bieten.

Fotografie: Martijn Heemstra

Funktion:
Grundschule, Kinderbetreuung, außerschulische Betreuung, Kindertagesstätte

In Auftrag von:
Stiftung Openbaar Onderwijsgroep, Groningen

Standort:
Groningen

Kindgerechte Entwicklung

Das kombinierte Kinderzentrum richtet sich an Kinder im Alter von 0 bis 13 Jahren. Im IKC wirken Schule und Kinderbetreuung auf der Grundlage eines gemeinsamen Konzepts zusammen, so können fließende Übergänge von Schule und (Nachmittags-)Betreuung angeboten werden; vom Baby zum Krabbelkind, von Krabbelkind zum Kleinkind und vom Kleinkind zum ABC-Schützen. So entsteht eine bessere Abstimmung zwischen den beiden Bereichen, die dazu beiträgt, dass die Angebote dem einzelnen Kind besser gerecht werden.

Das Gebäude besteht aus vier altersgerechten Einheiten. Für die jüngste Gruppe gibt es das Erdgeschoss, die beiden älteren Gruppen sind auf der oberen Etage untergebracht. Jede Gruppe verfügt über ein Cluster, um das sich die Unterrichtsräume gruppieren, die über Schiebetüren miteinander verbunden sind. So können diese Räume je nach Bedarf akustisch voneinander getrennt, oder in eine zusammenhängende Lernlandschaft verwandelt werden.

Für das Herz des Gebäudes hat LIAG eine breite, multifunktionale Treppe mit Sitzstufen geplant. Sie ist der Ort für Begegnungen und Feiern, und dient auch als Podium, zum Beispiel um gemeinsam einen Film anzusehen. Hier befindet sich auch die Bibliothek. Ein herrlicher Platz, um sich für eine Weile zurückzuziehen und sich in ein spannendes Buch zu vertiefen. Ein großflächiges Fensterband sorgt für eine freundliche Innenraumatmosphäre und einen angenehme Tageslichteinfall. Eine flexible Trennwand verbindet den Treppenraum mit dem dahinter liegenden Spielzimmer. So können auch diese Räume für größere Veranstaltungen zusammengelegt werden. Von diesem "Herz" aus überblickt man die verschiedenen Einheiten des Gebäudes und findet ganz natürlich seinen Weg. Eine offene, transparente Umgebung mit zahlreichen Durchblicken. Ein Ort, der den Kindern die Freiheit gibt, auf Entdeckungstour zu gehen und sich zu entwickeln.

GRÜNE SPIEL- UND LERNOASEN

Obwohl das Gebäude auf einer schmalen Parzelle in einem Gebäudeblock im Stadtzentrum liegt, konnte ein zweigeteilter geschützter Außenraum realisiert werden: Das Gebäude wurde mittels Split-Level-Bauweise und einem im Souterrain gelegenen Fahrradkeller so kompakt wie möglich konzipiert, so konnten zusätzliche Außenspielräume auf den Dächern der verschiedenen Gebäudeteilen geschaffen werden. Diese Terrassen sind durch eine großzügige Außentreppe miteinander verbunden, die für Unterrichtszwecke und Spielangebote vielfältig einsetzbar ist. Jede Etage hat Zugang zu den Außenanlagen und verfügt über einen separaten Eingang. Es entsteht ein Ort, an dem Kinder die Natur und spielend Abenteuer erleben können. Da der Unterricht und anderer Aktivitäten häufig im Freien stattfinden, wird die grüne Freifläche gern und viel genutzt.

Der helle Außenspielbereich wurde mit natürlichen Materialien ausgestattet. Für den Schulhof und die Spielbereiche wurden spezielle klimagerechte Maßnahmen umgesetzt, die gleichzeitig attraktive Orte für die Kinder entstehen lassen. Der Schulhof liegt angenehm geschützt auf der Südseite, dort kann es im Sommer jedoch reichlich warm werden. Daher auch die Entscheidung mit viel Grün und Bäumen für ausreichen Schatten zu sorgen. Die Regenwasserrückhaltung in Form eines Wadis sorgt für zusätzliche Kühlung, da das Wasser zumindest teilweise am Ort zurückgehalten wird. Geplant ist, dass die derzeit in weiß gehaltenen Fassaden im Laufe der Zeit begrünt werden, was wiederum auch das Innere der Schule kühler hält.

Das Gebäude wurde energieeffizient geplant, dabei wurde bewusst auf einen Gasanschluss verzichtet, es wurde stattdessen einen Erdwärmetauscher (WKO) angeschlossen. Auf dem Dach wurden Solarpaneele angebracht. Die Beleuchtung basiert auf LED, außerdem wurde ausschließlich FSC-Holz verarbeitet. Eine gute Raumakustik und hoher Klimakomfort tragen zu einer gesunden Lernumgebung bei. Der kompakte Entwurf sorgt für eine Reduktion der Unterhalts- und Betriebskosten.

Partner:
Van Wijnen (aannemer), Bouwadviesbureau van der Ven (adviseur constructie), Vintis (adviseur installaties), DGMR (bouwfysisch adviseur)

Landschaftsarchitekt:
Merijn Vrij (ontwerp speelterrein)

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